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22.000 Euro für Orgel in Muschwitz

Die Kirchengemeinde Höhenmölsen-Land erhält 22.000 Euro aus Landesmitteln zur Restaurierung der historischen Orgel in der Kirche von Muschwitz. Damit kann die fachgerechte Wiederherstellung abgeschlossen werden.

Den entsprechenden Bescheid übergab im Auftrag des Landesverwaltungsamtes am Donnerstag, 11. September 2025 Bürgermeister Mirko Kother (parteilos) an die Pfarrerin und ordinierte Gemeindepädagogin Frederike Rohr in Anwesenheit von Silke Zimmermann und Detlef Werther von Interessengemeinschaft zum Erhalt der Orgel.

Mit den Mitteln wird der dritte und letzte Bauabschnitt der Restaurierungsarbeiten finanziert.

Insgesamt fließen in die Restaurierung der Orgel 46.767 Euro. Davon sind rund 10 Prozent Eigenmittel. Der Rest setzt sich aus Mitteln der Landeskirche, der Kreissparkasse Weißenfels und der Denkmalförderung Sachsen-Anhalt zusammen. 

Die Orgel in der Kirche des Lützener Ortsteils gilt als bedeutendes historisches Instrument der Region.

Bei einem Kirchenumbau um 1990 wurde die Orgel abgebaut. Beim Wiederaufbau der Orgel stellte man fest, dass man das neue Decke zu niedrig gebaut hatte. Damit der Orgelprospekt vollständig wieder aufgebaut werden konnte, musste die Decke am oberen Ende der Orgel ein Stück ausgespart und angehoben werden.

Die Vollendung der Orgel erfolgt durch den renommierten Orgelbauer Thomas Bartsch aus Dresden.

Im März 2026 soll die Orgel fertiggestellt sein. Im Mai soll sie geweiht werden.

Die barocke Kirche in Muschwitz wurde 1755 unter Nutzung Resten der spätgotischen Vorgängerin errichtet. Eine der Glocken stammt aus dem Jahr 1518. Seit Jahren wird die Kirche schrittweise instandgesetzt: 2009 erhielt das Dach eine Sanierung, danach der Turm.

Hier noch ein paar Fakten zur Orgel in Muschwitz: 

1703 erbaut von Heinrich Tiensch für die Kirche Raguhn

Original-Disposition
Manual C, D - c3
Quintatön 8'
Gedackt 8'
Principal 4'
Gedackt 4'
Octave 2'
Sifflöte 1'
Sesquialtera 3f.
Mixtur 3f.

2 Zimbelsterne
Tremulant

2 originale Keilbälge

1776
J. G. King baut die Orgel in der Kirche zu Muschwitz auf und
setzt eine Pedallade mit Subbaß 16' und Octavbaß 8' sowie
Pedalkoppel dazu.

ca. 1885
Umdisponierung unter Aufgabe von Quintatön 8', Sesquialtera
2f. und Mixtur 3f.

1917
Abgabe der Prospektpfeifen

ca. 1990
Ausbau der Orgel wegen Schäden an der Holztonnendecke.
Einlagerung an mehreren Orten.

2021
Beginn der Restaurierung und Rekonstruktion fehlender Teile
und Register auf den Zustand von 1776.